Kleine Perlenkunde

Kleine Perlenkunde

Perlen mit ihrer prachtvollen natürlichen Schönheit sind eine wunderbare Grundlage für individuelle Schmuckstücke. Ohne schleifen, fräsen oder polieren zeigen sie sich von ihrer besten Seite. Schon das allein macht Perlen und somit auch den Perlenschmuck zu etwas ganz Besonderem. Im Folgenden möchte ich Ihnen noch einige Details über Perlenschmuck näherbringen.

Wie entstehen Perlen?

Perlen bestehen aus einer kristallinen Struktur, zum größten Teil aus Calciumcarbonat und sie wachsen in Muscheln heran. Früher wurde davon ausgegangen, dass kleine Sandkörner, die in Muscheln gelangen, dazu führen, dass Perlen gebildet werden. Meist sind es jedoch Stückchen der eigenen Muschelschale, die das Tier beim Filtern des Wassers auf der Suche nach Nahrung selbst ,inhaliert‘ und sich dabei verletzt. Um an dieser Verletzung nicht zu erkranken, wird in der Muschel quasi ein Schutzmechanismus ausgelöst, der den Fremdkörper mit dem oben erwähnten Calciumcarbonat einkapselt.
Diese Perlchen sind jedoch selten rund und es entstehen so die unter Fachleuten und Perlensammlern heißbegehrten, Keshi‘, denn sie sind ohne Zutun durch Menschenhand entstanden. Bei den meisten am Markt angebotenen Perlen wird jedoch die ,Verletzung‘ gezielt herbeigeführt und statt des Schalensplitters wird ein runder Kern, geformt aus Muschelschale (vorzugsweise aus der amerikanisch Pigtoe) unter Beigabe eines kleinen Gewebeteils, aus dem sogenannten Mantel, einer Gebermuschel eingesetzt. Der implantierte Kern bestimmt die Form der Perle.

Größe:

Die Größenangabe gilt nicht für die Länge einer Perle, sondern immer für den mittleren Durchmesser. Das Gewicht von Naturperlen wird in der Regel in Korn angegeben. Das Gewicht von Zuchtperlen in Karat. Der Wert der Perle steigt mit der Größe.

Lüster:

Unter Lüster versteht man im engeren Sinne den Perlenglanz der Oberfläche, also die Lichtreflektion der Oberfläche. Der Glanz sollte gleichmäßig und ohne stumpfe Stellen sein.

Orient:

Das Irisieren der Naturperlen wird als Orient bezeichnet. Es entsteht durch Wechselwirkungen des Lichtes mit der Oberfläche der Perle. Die Wölbung der Oberfläche macht es möglich, irisierende Farben von allen Richtungen aus wahrzunehmen.

Form:

Perlen sind natürlich gewachsen und darum sehr unterschiedlich. Sie werden unter anderem in
den Formen rund, semi-rund, tropfenförmig, barock, Bouton und oval angeboten. Am begehrtesten sind in der Regel perfekt runde Perlen.

Farbe:

Die Farbe einer Perle setzt sich aus der Körperfarbe und dem Lüster oder Überfarbe/Orient (Schimmer, der scheinbar über der Perlenoberfläche schwebt) zusammen. Die Farbe hängt unter anderem von der Art der Muschel und dem Entstehungsort ab. Das Nahrungsangebot der Muschel sowie Wasserbeschaffenheit und Temperatur spielen auch eine Rolle. Die Farbe sollte gleichmäßig sein und keine Verfärbungen aufweisen. Im Handel sind Perlen mit weißer Körperfarbe und rosa Orient die beliebteste Variante.

So erhalten Sie den Glanz Ihrer Perlen

Damit Ihre Perlen ihren natürlichen Glanz behalten, habe ich Ihnen hier ein paar Tipps zusammengestellt:

  1. Es ist ratsam, die Perlen, getrennt von anderen Schmuckstücken, in kleinen Schmuckbeuteln aufzubewahren. So kann die Oberfläche der Perl nicht zerkratzt oder beschädigt werden. Setzen Sie sie nicht der prallen Sonne aus – z. B. auf der Fensterbank o. ä.
  2. Lagern Sie die Perlen nicht in der Nähe der Heizung.
  3. Legen Sie die Perlen vor dem Duschen, Baden oder Schwimmen ab.
  4. Tragen Sie Ihre Perlen nicht bei der Hausarbeit.
  5. Legen Sie Ihre Perlen erst nach dem Frisieren und Schminken an.

Pflegehinweise und Reinigung

Durch das Tragen des Perlenschmucks sammeln sich Schweiß und andere Verunreinigungen an den Perlen und greifen die Oberfläche an. Um die Perlen nach dem Tragen zu reinigen, empfiehlt sich ein weiches Tuch, um die Perlen damit abzureiben, um so alle Schmutzreste zu entfernen.

3-4mal im Jahr können Sie Ihren Perlenschmuck in ein lauwarmes Wasserbad legen. Lassen Sie den Schmuck einfach etwa 15 Minuten im Wasserbad und spülen Sie ihn danach mit klarem Wasser ab. Anschließend sollten sie den Schmuck etwa einen Tag auf einem weichen Tuch trocknen lassen.

Tragen Sie Ihre Perlen häufig, denn sie „leben“ ähnlich wie Holz, das ja auch ewig „lebt“. Die Perlen benötigen die Feuchtigkeit und das Salz Ihres Körpers, das Ihre Haut ausdünstet, insbesondere dann, wenn Sie Meerwasserperlen wie Akoya, Tahiti oder Südsee-Perlen tragen. Haben die Perlen zu wenig Körperkontakt, trocknen sie von innen aus und werden matt.

Bewertung von Perlen

Jede Perle ist einzigartig und wunderschön. Wie jedoch alles auf dieser Welt haben natürlich auch Perlen einen Preis, der von der Qualität abhängt. Die Qualität und somit der Wert von Perlen, wird anhand mehrerer Kriterien bestimmt, die größte Rolle spielen hier die Oberflächenqualität und das Lüster. Weitere wichtige Punkte sind Form, Größe und Farbe. Oberflächenqualität: Die Oberfläche sollte glatt und seidig sein, so reflektiert sie das Licht am besten. Kleine Unebenheiten werden als Spots bezeichnet und mindern den Wert.

Abschließender Hinweis:

Diese Ausführungen sind relativ allgemein gehalten, um Ihnen in aller Kürze einen Einblick in die Materie „Perle“ zu vermitteln. Sollten Sie detaillierte Informationen wünschen, so kontaktieren Sie mich bitte. Gerne beantworte ich Ihnen alle Fragen „rund um die Perle“ — diese sowohl allgemeinverständlich als auch fachlich sachbezogen.

Herzliche Perlenzaubergrüße
Ilona Delia Henke